Fruchtbarkeit und Rauchen:
Dass Rauchen allgemein gesundheitsschädlich ist, ist mittlerweile hinreichend bekannt. Rauchen führt jedoch auch bei Frauen und Männern erwiesenermaßen zu einer verminderten Fruchtbarkeit und Fortpflanzungsfähigkeit. Tabakrauch enthält weit über 4.000, teils hochgiftige und auch erbgutverändernde chemische Substanzen. Infolgedessen müssen sich Raucherinnen häufig länger gedulden, bis eine Schwangerschaft eintritt, und die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft ist hier insgesamt, d. h. auch im Rahmen einer Kinderwunschtherapie, geringer. Bei Raucherinnen und Rauchern kommt es zu einem erhöhten Risiko für Fehlgeburten und Mangelentwicklungen des Kindes. Auch treten die Wechseljahre bei Raucherinnen früher ein als bei Nichtraucherinnen, und bei Rauchern ist eine reduzierte Spermienbeweglichkeit zu beobachten. Daher ist es sinnvoll das Rauchen bereits vor dem Beginn einer Kinderwunschtherapie einzustellen.
Körpergewicht und Fruchtbarkeit
Untergewicht kann sich ebenso wie Übergewicht negativ auf die Fruchtbarkeit der Frau auswirken. Da im weiblichen Fettgewebe ein Teil der Androgene gebildet wird, kann ein zu hoher Fettanteil im Körper durch den dadurch ebenfalls erhöhten Androgenanteil zu Zyklusstörungen führen. Außerdem tritt als Begleiterscheinung von Übergewicht häufig ein erhöhter Insulinspiegel auf, der durch den resultierenden Insulinüberschuss zu Störungen der Eierstockfunktion führt. Das Körpergewicht spielt also eine wichtige Rolle in Bezug auf die Fortpflanzungsfähigkeit. Wird Übergewicht abgebaut, steigt zugleich die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft. Angesichts der Tatsache, dass laut aktuellen Studien jede dritte Frau in Deutschland übergewichtig ist, kommt der Reduzierung von Übergewicht auch im Rahmen einer Kinderwunschtherapie daher nicht selten eine große Bedeutung zu.
Ob das Körpergewicht im normalen Bereich liegt, lässt sich z. B. über den sog. Body-Mass-Index (BMI) errechnen:
Als optimaler BMI gilt bei Frauen zwischen 25 und 34 ein Wert von 20-25. Ab einem Wert >30 spricht man von starkem Übergewicht bzw. Adipositas. Jedoch auch Untergewicht (BMI<18) kann Zyklusstörungen bis hin zum Ausbleiben des Eisprunges zur Folge haben und sich somit negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken.
Stress und Fruchtbarkeit
Ohne Stress kann der Mensch nicht leben. Denn für viele Situationen braucht er eine erhöhte Leistungsbereitschaft. Bei Stress werden bestimmte Hormone im Körper ausgeschüttet. Sie stoßen verschiedenste körperliche Reaktionen an: Das Herz schlägt schneller, Gehirn und Lunge werden besser versorgt, die Sinne sind geschärft. An und für sich ist das nichts Schlechtes. Das Problem entsteht erst, wenn dieser Zustand anhält. Den Begriff Stress hat der österreichisch-kanadische Forscher Hans Selye geprägt, um die Reaktion von biologischen Systemen – also Tieren und Menschen – auf Belastung zu beschreiben. Seither hat dieser Ausdruck eine ungeheuere Karriere gemacht. Stress ist ein Symbol für Belastung ganz allgemein geworden. Ursprünglich sollte der Begriff nur beschreiben, was im Körper passiert, wenn er belastet wird. „Stress“ war also zunächst ein neutraler Ausdruck. Das negative Image, das der Begriff Stress heute hat, hatte Selye ursprünglich Disstress genannt. Während er positiven Stress – denn Belastung ist ja nicht nur negativ – als Eustress bezeichnete. Negative Einflüsse, die Anspannung, Angst oder Ärger hervorrufen, führen zu so genanntem Disstress. Dieser schädliche Stress hält auch während der Ruhezeiten an und beeinflusst auf Dauer das Leben negativ. Erschöpfung, Nervosität, Schlafstörungen und andere Krankheitszustände können resultieren. Der Einfluss von Disstress auf Eizellreifung und Samenbildung ist seit langem Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion – ein Zusammenhang mit hormonellen Störungen und einer verminderten Spermienbildung scheint gegeben zu sein. Ein Patentrezept, wie Sie Disstress mindern oder gar völlig vermeiden können, existiert nicht. Zu unterschiedlich sind die Ursachen für Disstress, und zu verschieden ist jeder Einzelne in seiner Persönlichkeit und in der Art, wie er auf Disstress reagiert. Wenn negativer Stress Ihr Leben belastet, sollten Sie fachkundige Hilfe suchen. In therapeutischen Gesprächen können Sie wirksame Strategien entwickeln mit dem Stress umzugehen. Neben einer Therapie können auch Yoga oder andere meditative Verfahren, Entspannungs- oder Atemtechniken helfen.
Akupunktur
Wir bieten unseren Kinderwunschpatienten Akupunktur an!
Akupunkturbehandlungen können den Kinderwunsch günstig beeinflussen.
Die Akupunkturbehandlung ist eine alte Methode der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).
Sie basiert im Wesentlichen auf einer Medizintheorie, die ihre Wurzeln in der chinesischen Philosophie hat. Mittlerweile gilt diese auch in der westlichen Medizin als etablierte Methode zur Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen. Das ganzheitliche Prinzip der TCM eignet sich daher begleitend zur konventionellen reproduktionsmedizinischen Behandlung.
Paare, die sich einer Kinderwunschbehandlung unterziehen empfinden diese oft als stark emotional belastend. Stressbewältigung als auch Steigerung des Wohlbefindens sollen den Behandlungserfolg verbessern.
Studien zur Wirksamkeit von Akupunkturbehandlungen während reproduktionsmedizinischer Behandlungsmethoden zeigen einen deutlichen Anstieg der Schwangerschaftsraten. Paulus et al. (Fertil Steril 2002 Apr; 77(4):721-4) zeigte einen Anstieg der Schwangerschaftsrate auf 42,5% bei Patientinnen, die im Rahmen einer IVF-Behandlung eine Akupunktur vor dem Transfer erhielten. In der Kontrollgruppe trat bei 26,3 % der Patientinnen eine Schwangerschaft ein. Chang et al. (Fertil Steril 2002 Dec;78 (6):1149-53), fand etliche Studien, die Vorteile in der begleitenden Akupunkturbehandlung neben der Kinderwunschtherapie zeigten, wobei kontrollierte Studie mit einer ausreichenden Fallzahl fehlen.
Zusammenfassend ergeben sich viele Hinweise auf den Nutzen der Akupunktur-behandlung während der Kinderwunschtherapie.
Wir stehen Ihnen gern bei Fragen rund um das Thema Akupunkturbehandlung zur Verfügung.
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Natürliche Familienplanung
Bei der Natürlichen Familienplanung werden die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage im Monatszyklus einer Frau bestimmt, um gezielt eine Schwangerschaft anzustreben oder auch bewusst zu vermeiden.